Gedanken zum Tag der Jugend – oder was wir unserer Jugend schulden

Der Tag der Jugend ist eine gute Gelegenheit, um Gedanken anzustellen, wie wir als Gesellschaft mit unserer Jugend umgehen sollen, wie wir sie fördern und schützen können – oder kurz: was wir als Gesellschaft der nächsten Generation schulden.
Ich bin überzeugt, dass der liberale Weg dabei ein Vielversprechender ist. Dazu folgende drei Thesen:

Von Nadine Gautschi, Regierungsratskandidatin und Vizepräsidentin

Wir schulden der Jugend beste Bildung.

Bildung ist unser Kapital, ist Voraussetzung dafür, dass sich unsere Kinder zu mündigen und verantwortungsbewussten Bürgern entwickeln, dass sich die Schweiz auch in Zukunft als attraktiver Wirtschaftsstandort behaupten kann. Die Primarschüler von heute sind die Lehrlinge, Maturanden und Studenten von morgen. Deshalb müssen wir handeln, eingreifen und jenes unterstützen, was der Bildung nützt. Bildung ist kein Luxus, sondern die Voraussetzung für den Wohlstand der Zukunft. Das Klassenzimmer ist dabei aber nicht der richtige Ort für ideologischen Häuserkampf. Streifen wir vielmehr Denkverbote ab und wagen wir einen Blick über den Gartenzaun zu unseren Nachbarn hinüber: Wie gehen diese vor? Und vielleicht haben sie ja sogar einen besseren Ansatz? Stellen wir Althergebrachtes in Frage – denn es gibt bestimmt noch Verbesserungspotential.
 

Die Legalisierung von Cannabis, zusammen mit einer kontrollierten Abgabe, würde unsere Jugend besser schützen.

Cannabis schadet unbestrittenermassen der Gesundheit. Auf junge Menschen, deren körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, übt es eine noch schädlichere Wirkung aus. Doch: Der Weg der sanften Repression im Umgang mit Cannabis, wie wir in heute praktizieren, schützt unsere Jugend nicht genügend. Ich bin der festen Überzeugung, dass hier der Staat nicht primär über die Strafverfolgung intervenieren soll, sondern Cannabis legalisiert und kontrolliert abgegeben werden muss. Dadurch verflüchtigt sich nicht bloss der Reiz des Verbotenen, sondern kann auch die Qualität des abgegebenen Stoffes kontrolliert werden. Der Staat bestimmt den Abgabepreis und investiert die Einnahmen in die Prävention. Ausserdem: Eine Registrierung als Voraussetzung für den Konsum schreckt ab.

Um die Zukunft unserer Jugend zu sichern, darf ökologische nicht gegen finanzielle Nachhaltigkeit ausgespielt werden.

Der Klimaschutz ist wichtig. Wir schulden es unseren Kindern, ihnen eine möglichst intakte Umwelt zu hinterlassen. Zugleich schulden wir unseren Kindern aber auch, eine Schweiz zu hinterlassen, die ihnen Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt bietet, die es ihnen ermöglicht, eine Existenz in einem sicheren und wohlhabenden Land aufzubauen. Deshalb: Wehren wir uns entschieden gegen radikale, überhastete und unüberlegte Forderungen in der Klimapolitik. Spielen wir ökologische nicht gegen finanzielle Nachhaltigkeit aus. Setzen wir nicht die Zukunft unserer Jugend aufs Spiel.