Investitionen ins Gasnetz nicht vernachlässigen

Basel hat eines der besten Gasnetze in Europa; die IWB versorgen die Stadt Basel und 29 Gemeinden im Umland zuverlässig mit Gas.

Nun ist es ein hehres Ziel, weg von den fossilen Brennstoffen zu kommen und die Energieversorgung nachhaltig zu gestalten. Und für das Heizen wird nach wie vor ein grosser Teil der Energie verwendet. Daher ist es begrüssenswert, dass mit dem Ausbau der Fernwärme vorwärts gemacht wird und, dass die Bauvorschriften für Wärmepumpen liberalisiert werden. Doch wünschen wir ja nicht wirklich, dass in jedem Vorgarten eine Wärmepumpe steht.

Gleichzeitig liegt es nicht in unserem Interesse als Eigner der IWB, dass das gut ausgebaute Gasnetz nicht mehr gebraucht wird. Ganz widersinnig wird es, wenn zur Überbrückung der wegfallenden Kernkraft Importstrom aus Kohlekraftwerken oder gar eigene Gaskraftwerke entwickelt werden, um mit diesem Strom dann die Wärmpumpen zu bedienen. Also statt das Gas zum Wärmen nutzen, wird daraus Strom erzeugt, der dann die Wärmepumpen speist.

Die naheliegenste Lösung für nachhaltiges Heizen ist daher m.E., dass man Gasheizungen weiterhin zulässt, aber statt fossiles Erdgas nachhaltiges Biogas verwendet. Die IWB bieten bereits jetzt mit dem Produkt Biogas Plus einen Mix aus fossilem Erdgas und regional produziertem Biogas an mit Anteilen zwischen 5% und 20%. Kundinnen und Kunden können aber auch 100% Biogas wählen, wobei der Gastarif mit 100% Biogas rund doppelt so teuer ist wie der "gewöhnliche" Tarif mit 5% Biogasanteil oder ganz ohne Biogas-Zumischung. 

Trotz der hohen Verbrauchskosten kann es für einzelne Hausbesitzer interessant sein, weiterhin mit Gas zu heizen statt auf eine Wärmepumpe umzustellen. Auch hier gilt es, den Eigentümern möglichst viel Wahlfreiheit zu lassen, wie das Nachhaltigkeitsziel umgesetzt wird. Gleichzeitig kann eine Förderung von Biogas den langfristigen Weiterbetrieb des Gasnetzes sicherstellen.

Die Energieverordnung schliesst aber netzgebundenes Biogas als anrechenbare erneuerbare Energie aus. Beat Braun, Andreas Zappala und ich haben daher einen Anzug im Grossen Rat eingereicht, mit welchem wir vom Regierungsrat verlangen, dass die Verpflichtung zum Bezug von 100% Biogas im Rahmen eines Heizungsersatzes, als gleichwertige Massnahme zur Umsetzung auf erneuerbare Energie zu qualifizieren ist.

So sieht freisinnige Umweltpolitik aus: nachhaltig, investitionsfreundlich und umsichtig!

 

Mark Eichner, Grossrat FDP Basel-Stadt