Wer soll das bezahlen?

Es ist wieder Wahlkampf und in Basel spriessen die Partei-Standaktionen, wie im Herbst die Pilze aus dem feuchten Waldboden. Bei diesen Partei-Standaktionen ist es ähnlich, wie bei den Pilzen, die einen sind fein und geniessbar, andere verursachen eher Bauchschmerzen.

Nun, wir von der FDP verteilen bei unseren Standaktionen Ballone und Pfefferminzbonbons. Eine andere Partei sammelt Unterschriften und will den Wählerinnen und Wählern die Kosten für die KITA schenken. Man muss wissen, dass eine Kinderkrippe pro Wochentag in einem Monat rund CHF 500.00 kostet. Besucht ein Kind 3 Tage pro Woche eine Kindertagesstätte, dann entspricht dies ungefähr CHF 1‘500.00 pro Monat. Nehmen wir an, dass ein Kind ab einem Alter von 6 Monaten für sechs Jahre in eine Kinderkrippe geht, kommen da ohne weiteres Kosten von ca. CHF 99'000.00 zusammen - ein tolles Geschenk, das müssen wir wehmütig zugeben, denn unsere Pfefferminzbonbons kosten nur rund CHF 1.60 pro Person. Natürlich anerkennen auch wir, dass KITA Preise sehr hoch sind, aber ist «GRATIS» die Lösung oder nur ein Wahlkampf-Goody?

Ok, eigentlich müssten wir sagen „wow, diese Partei hat’s drauf.“, doch es gibt ein kleines Problem. Während wir unsere Bonbons selbst finanzieren, möchte die andere Partei Wahlgeschenke auf Kosten der Staatskasse machen. Also dürfen alle Steuerzahler dies finanzieren. Dies bei einem Geschenk, das vielleicht nicht nur finanziell, sondern auch gesellschaftlich falsche Anreize schafft. Zudem vergessen die Schenkenden auch gerne, dass jemand ihre Geschenke finanzieren muss. Dieser «JEMAND» sind dann eben oft die, welche bei Standaktionen selbst finanzierte Pfefferminzbonbons verteilen, oder noch viel mehr,  alle die Steuern bezahlen in unserem Kanton.

Auch wenn es sich im Geldregen der Life Science inzwischen gut leben lässt, dürfen wir nicht überborden. Niemand von uns weiss, wie schnell sich dies ändert. Die Messe ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie schnell ein vor wenigen Jahren noch boomendes Unternehmen heute mit einem tiefroten Ergebnis dasteht. Deshalb ist es wichtig, dass wir Sorge zu unseren natürlichen Personen, nämlich zu den Bürgerinnen und Bürgern geben und diese nicht mit laufend höheren Steuern und Abgaben zum Wegzug motivieren.

Denken Sie daran, wenn Ihnen im Wahlkampf grosszügige Geschenke angepriesen werden – es könnte sich um einen Bumerang handeln.

 

Isabelle Mati

Grossratskandidatin

David Friedmann

Grossratskandidat