Die Jugend bricht auf! - Wie der Basler Jungfreisinn von der Krise profitiert

Die Jungfreisinnigen Basel-Stadt bieten der Basler Jugend liberale Alternativen in einer Zeit, in der Links und Rechts mit radikalen Lösungen scheitern und unsere Welt immer komplexer und chaotischer wird.

von Daniel W. Szpilman, Vorstandsmitglied der Jungfreisinnigen, Journalist und Grossratskandidat der FDP im Wahlkreis Grossbasel-West

Ohne weiteres kann von einer Jugendunruhe gesprochen warden. Zumindest von einer politisch jungfreisinnigen. Selten erlebte ich in meinen Jahren im Vorstand der Jungfreisinnigen Basel-Stadt so einen abrupten Mitgliederzuwachs in kürzester Zeit. Unsere Mitgliederzahl wuchs um zehn Prozent, die Interessenten und Freunde der Partei nicht mit eingeschlossen. Die jahrelange Arbeit und die Etablierung des Basler Jungfreisinns als liberalste Partei der Stadt scheint vollends geglückt. Der Ruf der Jungfreisinnigen eilt uns voraus. Mit Stolz beobachte ich junge Mitglieder, die es kaum erwarten können, als Grossräte zu kandidieren oder sich in einer Initiativgruppe mit flammenden Ideen einzubringen. Woher kommt dieser plötzliche Wandel, waren doch jahrelang die JUSO und die Jungen Grünen die ersten politischen Ansprechpartner junger Menschen aus Basel-Stadt? Die steigende Regulierungswut, das Gefühl, dass sich die Schweiz von ihren liberalen und direktdemokratischen Grundwerten nach und nach entfernt sowie eine grundlegende Unzufriedenheit mit den von etablierten linken und rechten Politikern angebotenen Lösungsansätzen verhalf dem Freisinn, und insbesondere dem Jungfreisinn zurück auf die Strecke. Der Jungfreisinn profitiert sogar noch viel mehr von der Situation, wächst die nachrückende Generation doch in einem Umfeld auf, welches täglich mit besagten Problemen konfrontiert wird: Identitätsfrage, Religionskonflikte, wirtschaftliche Schwierigkeiten, Bildungsdefizite, Chaos, Aggression. Eine fundierte Auseinandersetzung findet leider zu selten statt. Diesem Umstand bieten die Jungfreisinnigen ein Vehikel. Eine Gruppe Jugendlicher, unter dem liberalen Banner vereint, die vor Grundsatzdiskussionen nicht zurückschreckt und Alternativen zum linken und rechten Sumpf bietet. Untermauert wird unser Engagement von der gewollten Einreichung unserer Initiative für ein Schulfach der politischen Bildung, welches Jugendliche im Rahmen der obligatorischen Schulzeit dazu bewegen soll, sich zur Politik unseres Landes Gedanken zu machen. Denn Demokratie, so wie die unsere, ist ein unschätzbares Gut. Ob Ausländer oder nicht, Jung oder Alt, ein Kennenlernen unseres politischen Systems ist uns Jungfreisinnigen ein zentrales Anliegen. Sehen die Jugendunruhen in anderen Ländern doch leider viel blutiger aus.