Eine bessere Planung auf dem Lysbüchel ist möglich.

Mit dem Ratschlag VoltaNord soll die am besten geeignete Gewerbefläche der Stadt Basel in eine Wohnmischzone umgewandelt werden. Angesichts der direkten Nachbarschaft des Lysbüchels zur KVA, dem Schlachthof und dem Brenntag-Silo eignet sich das Areal denkbar schlecht für eine Wohnnutzung. Die Basler FDP hat folglich die Nein-Parole beschlossen und empfiehlt, diese Fehlplanung an den Regierungsrat zurückzuweisen.

Von Patrick Erny, Vorstandsmitglied FDP.Die Liberalen Basel-Stadt  

Am 25. November stimmen wir über die Zukunft des Lysbüchel-Areals im äussersten Nordwesten des St. Johanns ab. Auf diesem heute rein gewerblich genutzten Areal soll nach dem Willen des Kantons sowie den SBB Immobilien als Arealeigentümerin eine gemischte Nutzung mit hohem Wohnanteil entstehen. Auf die gewachsenen Strukturen und die ansässigen Betriebe wird dabei wenig Rücksicht genommen. Für das Gewerbe bliebe einzig eine kleine Restfläche in der Nordspitze des Areals übrig – die theoretisch gewerblich nutzbare Grundfläche (Zone 7) nähme gegenüber heute um rund 2/3 ab.

Das Basler Gewerbe bietet nahe Serviceleistungen und schafft zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze, gerade auch im niederschwelligen Bereich. Diese Vielfalt ist akut gefährdet. Jedes Jahr ziehen fast doppelt so viele Firmen aus Basel weg in andere Kantone als umgekehrt. Basel-Stadt braucht nicht nur Flächen zum Wohnen sondern auch Platz zum Arbeiten. Mit dem Ratschlag VoltaNord ginge ein Grossteil der besten Gewerbefläche unwiederbringlich verloren. Andere Transformationsareale wie das Klybeck oder Dreispitz Nord haben enormes Potenzial und sind fürs Wohnen viel besser geeignet. Auf dem Lysbüchel stünden die Wohnungen zwischen Kehrichtverbrennung, Schlachthof, Chemiefirma und Elsässerbahn.

Areale mit lärmigem und verkehrsintensivem Gewerbe sollten von Wohnflächen klar getrennt werden, um Konflikte zu vermeiden. Das ist beim Ratschlag VoltaNord offensichtlich nicht der Fall. Das beweisen auch die verschärften Lärmschutzanforderungen, die auf dem Lysbüchel als Bedingung für eine Wohnnutzung auferlegt wurden. Diese Anforderungen verteuern wiederum den Wohnungsbau, was der viel geäusserten Erwartung nach bezahlbarem Wohnraum widerspricht.

Unrühmlich ist auch die Rolle der wichtigsten Grundeigentümerin auf dem Areal, der öffentlich-rechtlichen SBB. Deren Rechtsvorgängerin, die Schweizerische Centralbahn, hat den Lysbüchel vor rund 120 Jahren für Bahnzwecke enteignet. Nun möchten die SBB ihren Besitz ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Quartiers und des Gewerbes vergolden.

Aufgrund von laufenden Baurechten und Bodensanierungen kann unabhängig vom Ausgang der Abstimmung frühestens in drei Jahren mit dem Bau von Wohnungen begonnen werden. Es bleibt also genug Zeit, um eine intelligentere Planung mit genügend Gewerbeflächen und einem attraktiven Übergang zum Wohnquartier an die Hand zu nehmen. Hierzu liegt mit dem Vorschlag eines Anwohnerkomitees rund um den Architekten Daniel Palestrina bereits ein überzeugender Alternativvorschlag bereit. Dieser kann jedoch nur weiterverfolgt werden, wenn wir am 25. November Nein zur Fehlplanung VoltaNord stimmen.  

Weitere Informationen: www.lysbüchel.ch