Muss das sein? - Die AHV+-Initiative bedroht unseren Wohlstand besonders

Die AHV+-Initiative, über die das Schweizer Stimmvolk am 25. September an der Urne (hoffentlich richtig) entscheiden wird, verlangt eine pauschale Erhöhung der Renten für Schweizer um 10 Prozent. Dies gefährdet unseren Wohlstand.

von Daniel Szpilman Kandanidat Grossratswahlen Grossbasel West

Selbstverständlich klingt die Idee verlockend: „Zehn Prozent mehr Rente? Jeden Monat? Gibt es da keinen Haken? Das klingt zu gut um wahr zu sein“, könnte manch ein Rentner sagen, wenn er das Anliegen spätestens dem Abstimmungsbüchlein entnimmt. Der Gewerkschaftsbund, welcher dieses Anliegen lancierte, verlangt eine Erhöhung der AHV-Renten um zehn Prozent mit dem Argument, dass doch die Renten seit 40 Jahren grundsätzlich nicht erhöht wurden.

Doch die Welt sieht eben auch anders aus, als vor 40 Jahren – mir fällt vor allem ein Stichwort ein dabei: Demografie. Der demografische Wandel führte dazu, dass die AHV heute mehr ausgibt, als sie einnimmt. Unsere Gesellschaft „leidet“ seit Jahrzehnten an tiefen Geburtenraten. Medizinische Technologien, Versorgung, die Lebensqualität: all das führt dazu, dass Rentner ausserdem älter werden als je zuvor. Somit werden Renten länger ausbezahlt. Selbstverständlich werden sich die Gewerkschaften (die sich von ihrer eigentlichen Klientel, den Arbeitern, längst verabschiedet haben) nie dafür aussprechen, eine Korrektur des Rentenalters vorzunehmen. Aber für eine kollektive und pauschale Erhöhung, sind sie immer zu haben. Das Individuum ist ihnen dabei egal.

Eine pauschale Erhöhung würde die berufstätigen Generationen zusätzlich belasten. Das Defizit aus der AHV könnte ferner unmöglich gedeckt werden. Nur eine höhere Einwanderung oder ein Wirtschaftswachstum könnte uns da noch weiterhelfen. Die Gewerkschaftsbünde sprechen sich ab und zu gerne mal gegen beides aus. 5,5 Milliarden Franken würde jährlich mehr bezahlt als heute. Dabei fehlen doch schon 7,5 Milliarden in der AHV. Ein Loch von 13 Milliarden wäre kaum mehr zu stopfen. Wie das bewerkstelligt werden soll?

Natürlich, die linke Patentlösung lautet: Steuererhöhungen. Aber die Reichen bezahlen heute schon viel mehr in die AHV als sie jemals zurückbekommen, weil die Lohnbeiträge fest sind. Diejenigen, die aber auf AHV und Ergänzungsleistungen angewiesen sind, werden als Verliere vom Platz gehen, wenn die Initiative angenommen wird. Steigt die AHV, sinken die Ergänzungsleistungen nämlich. Ferner sind die AHV-Beiträge steuerpflichtig, was die Lage noch prekärer machen würde. 
Die Initiative ist definitiv der falsche Weg zu mehr Wohlstand im Alter. Deswegen NEIN zur schädlichen Initiative AHV+.