Veloring-Initiative - Ist ein Veloring quer durch alle Quartiere sinnvoll oder kompletter Unsinn?

Essentielle Verkehrsprojekte wurde in letzter Zeit durch den politischen Prozess verlangsamt, gerade wenn es um den Autobahnring oder das Herzstück geht. Das ärgert. Aber das Ausspielen der unterschiedlichen Verkehrsmittel gegeneinander bringt wenig. Wir brauchen konkrete Lösungen in allen Bereichen. Der Veloring ist ein Teil davon.

von Karin Sartorius-Brüschweiler Vorstand Freisinniger Frauen Basel-Stadt

Basel ist eine Velostadt, rund 16% ihrer Wege legen die Basler mit dem Velo zurück. Trend steigend. Veloverkehr ist raumsparend, umweltfreundlich & gesund und weist als einzige Verkehrsart deutliche externe Nutzen auf. Das kommt der Volksinitiative „Für eine ringförmige Velo-Komfortroute (Veloring-Initiative)“ entgegen. Die Initianten fordern 25,0 Mio. Franken für die Planung und Umsetzung eines auffällig markierten Velorings, als sichere, vortrittberechtigte & lückenlose Verbindung um das Basler Stadtzentrum. 

Kompletter Unsinn, wo doch die Basler sowieso dort Velofahren wo sie wollen, oder kann es sinnvoll sein, den Velofahrern eine schnellere und vor allem sichere Fortbewegung zu ermöglichen? Der Veloring ist ein Projekt, dass sich relativ einfach umsetzen lässt. Die baulichen Maßnahmen halten sich in Grenzen und das Nutzen-Kosten Verhältnis ist gut. Mit dem Veloring können die Velofahrenden von den viel befahrenen Hauptsachsen auf sichere Quartierstrassen wechseln und trotzdem zügig vorankommen. Es fördert ein sicheres Nebeneinander und erhöht somit die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Gut 90% des vorgeschlagenen Velorings sind schon heute Zone 30 Quartierstrassen und Autos sind weiterhin zugelassen. Neu ist, das Vortrittsrecht gegenüber einmündenden Strassen sowie genügend Platz zum gefahrlosen Überholen und nebeneinander Fahren. Dies ermöglichst ein zügiges und sicheres Velofahren ohne viele Unterbrechungen. 

Sind dies genügend Anreize für die Velofahrer zur Benutzung des Velorings? Die Frage bleibt offen. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Initiative einer Entflechtung des Verkehrs entgegenkommt. Bleibt zu hoffen, dass einige Unklarheiten bereinigt werden, bevor die Initiative vors Volk kommt. Das Vortrittsrecht der Velofahrer muss ausgeschlossen werden bei Kreuzungen mit ÖV & stark befahrenen Strassen. Und eine zukünftige mögliche Erweiterung des Ringes durch die Sevogelbrücke ist kritisch zu hinterfragen. Der Veloring ist aber definitiv eine sinnvolle Lösung, um den Verkehr zu entflechten und um ein sicheres Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer zu fördern.