Voulez-vous “Standort” avec nous? - Warum wir eine liberale Konterrevolution brauchen

Was oft vergessen wird ist, dass Wohlstand von den Menschen in der Wirtschaft und nur von diesen erarbeitet wird.

Nadine Gautschi, Grossratskandidatin der Basler FDP

Wie kann man eigentlich erklären, weshalb in einigen Staaten, Regionen oder Städten Wohlstand erarbeitet wird, während andere sich von Krise zu Krise hangeln? Aus Erfahrung wissen wir, dass jeder Mensch anders ist. Talent, Intelligenz und Charakter sind ungleich verteilt - ausserdem handeln Menschen oft völlig irrational. Doch was generell festgestellt werden kann, sie reagieren sehr schnell, im digitalisierten Zeitalter oft nur mit geringer Verzögerung - auf Anreize. Letztere entstehen im Grossen und Ganzen aus zwei Quellen: den Institutionen und der Kultur im weitesten Sinne.

Unter Institutionen verstehe ich hier  beispielsweise Verfassung, Gesetze, Verordnungen, aber auch Reglemente, Statuten oder Governance. Sie geben der Wirtschaft und ihren Akteuren den Handlungsrahmen. Sie vermitteln jene Anreize, die Menschen dazu bewegen, das zu leisten, was eine erfolgreiche Wirtschaft ausmacht. 

Nicht immer sind Politiker erfolgreich im Versuch das Verhalten der Menschen mit Hilfe von Gesetzen und Verordnungen so zu beeinflussen wie beabsichtigt. Ein Beispiele wäre: Als die Schweiz vor einigen Jahren den Goldhandel mit der Warenumsatzsteuer belastete, verschwand dieser auf Nimmerwiedersehen nach London. 

Im Gegensatz zu den Institutionen bildet die Kultur die Software unseres Handelns; unsere Wertvorstellungen und Mentalität lassen uns in verschieden Ausprägungen agieren. Einfach gesagt, wo bürgerliche Tugenden blühen, können sich staatliche Institutionen zurückhalten.

Was sind nun also die Faktoren, welche einen Standort zum blühen bringen? Kapar Villiger hat die Erfolgsfaktoren einmal folgendermaßen zusammen gefasst und ich finde, das kann man auch heute noch so stehen lassen:

  1. Nur Marktwirtschaft erzeugt breiten Wohlstand. Nur Märkte und nicht Pläne schaffen es, Angebot und Nachfrage in Übereinstimmung zu bringen.
  2. Menschen müssen die Früchte ihrer Arbeit behalten dürfen. Nur dann arbeiten sie hart, sparen, investieren, innovieren und entwickeln Ideen und bilden sich stetig weiter aus.
  3. Nur stete Erneuerung kann den Wohlstand auf die Dauer sichern. Deshalb muss Überflüssiges verschwinden und Platz für Neues machen.
  4. Eine Gesellschaft braucht eine gewisse Ausgeglichenheit des Wohlstandes, damit sie als stabil gilt und die politischen Zustände als fair erachtet werden.
  5. Moderne Volkswirtschaften brauchen einen Talentpool im ganzen Volk - es geht hier im Fragen der Bildung, Chancengleichheit sowie den freien Zutritt zu Arbeitsmärkten und Berufsfeldern.

Unsere Standort-Ratings stehen unter Beschuss, der starke Franken und die beständig zunehmende Regulierung machen das wirtschaftliche und politische Umfeld der Schweiz schwieriger als nötig - deshalb muss hier und jetzt an der Verbesserung der hausgemachten Bedingungen gearbeitet werden. Und genau in der Sicherung obiger Punkte sind die Freisinnigen gefragt - es ist höchste Zeit, proaktiv für Freiheit, Selbstverantwortung und Marktwirtschaft Partei zu ergreifen. Wir brauchen nicht “mehr vom Gleichen”, sondern eine liberale Konterrevolution!