In Bettingen wollen Jugendliche die Politik mitgestalten

Seit diesem Frühjahr gibt es in Bettingen die "Junge politische Denkfabrik", Ziel dieser Aktion ist es, die junge Bevölkerung für die lokale Politik zu begeistern. Hauptsächlich geht es um Themen, welche aktuell oder künftig in Bettingen anstehen, es sollen aber auch kantonale oder nationale Themen behandelt werden. Das Zielpublikum sind Jugendliche und junge Erwachsene aus Bettingen oder mit einem Bezug zu Bettingen. Gegründet wurde die Denkfabrik vom Jungfreisingen und Mitglied der Bettinger Dorfvereinigung Dominik Scherrer.

Eine weitere Absicht der "Jungen Denkfabrik" ist es, den Jugendlichen eine Stimme im Dorf zu verschaffen und damit eine Alternative zu den bisherigen Vereinigungen zu werden. Dabei soll aber keine Konkurrenz geschaffen werden, im Gegenteil: In Bettingen soll ein gemeinsamer Weg für Jung und Alt ermöglich werden. Bisher ist die Teilnehmerzahl noch überschaubar, doch die teilnehmenden Jugendlichen sind zuversichtlich, dass mit der Zeit immer mehr Personen dazustossen werden. Die Teilnehmer finden die Denkfabrik eine super Sache, da sie mit Jugendlichen in ihrem Alter über Politik diskutieren zu können, da in der Schule leider immer noch viel zu wenig politische Themen behandelt werden. Für Dominik Scherrer ist es spannend zu hören, was für Ideen bei den Jugendlichen im Dorf herumschwirren. "Nicht alles lässt sich wahrscheinlich ganz so einfach umsetzen, aber es gibt durchaus tolle Ansätze, die für Bettingen einen Mehrwert schaffen würden" meint Scherrer. Besonders das Thema Sportplatz ist für viele der Teilnehmenden ein wichtiger Punkt. Die Jugendlichen würden es sehr schätzen, eine Möglichkeit zu haben um Wasser zu trinken beim "spöörtle" oder sogar die vorhandenen Umkleidekabinen zu benutzen. Aber auch das Bedürfnis auf einen eigenen Gruppenraum für die jungen Bettinger besteht.

Ein Thema welches allgegenwärtig ist, ist die Internet- und Telefonie-Verbindung in Bettingen. Für die Zukunft wünschen sich die Jugendlichen eine bessere Verbindung für Bettingen, damit sie auch mit der ganzen Digitalisierung mithalten können. Wieso es in Bettingen keinen Glasfaseranschluss hat, weiss keiner so richtig, viele Einwohner im Dorf wünschen sich dies für die Zukunft. Ob ist dabei nicht die Frage, sondern wann.

"In der ganzen Coronazeit als alle im Homeoffice waren, merkte man die schlechte Verbindung enorm. Wir hoffen das bald eine Lösung für Bettingen geschaffen wird" meint einer der Teilnehmer.

Zukünftig sind die Treffen ca. einmal im Monat beabsichtigt, es sind aber auch "Ausser politische" Events, wie ein gemeinsames Grillieren oder ein Ausflug ins "Bettinger Gartebeedli" geplant.

"Mein Ziel ist es, den interessierten Jugendliche eine Anlaufstelle bieten zu können, wir haben hier zwar zwei Politische Vereine, jedoch sind die Mitglieder mehrheitlich in einem anderen Alter als die Jugendlichen und daher fand ich es für angebracht etwas für die Jungen zu tun, wobei sie sich mit den politischen Themen auseinander setzen können". In der Stadt gibt es genügend junge Parteien, doch läuft es in Bettingen halt immer ein bisschen anders ab. Dominik Scherrer selber kam 2015 Jahren zu den Jungfreisinnigen Basel-Stadt. Er selbst sei froh gewesen, eine Verbindung zwischen Jugendlichen und der Politik gehabt zu haben. Diese Möglichkeit möchte er nun den Jugendlichen im Dorf auch bieten.