Als Leiter des kantonalen Krisenstabes wurde ich oft gefragt, warum die Region Basel im Frühjahr dieses Jahres nicht stärker von der Pandemiewelle getroffen wurde. Dies hat sicherlich mehrere Gründe und kann in diesem Blog nicht abschliessend dargelegt werden. Daher werde ich ein paar Gedanken zu dieser Frage aufzeigen.
Ende Dezember 2019 wurden wir im kantonalen Krisenstab erstmals mit einer Meldung konfrontiert, dass eine mysteriöse Krankheit in China entdeckt wurde. 24 Tage später vermeldete die Weltgesundheitsorganisation WHO, den Ausbruch eines neuartigen Corona-Virus in China. Und am gleichen Tag hatten wir in einem Basler Spital den ersten Corona-Verdachtsfall. Das Virus war nun nicht mehr weit weg in China, sondern in unserer unmittelbaren Umgebung angekommen. Die Gefährlichkeit dieser Krankheit, konnten wir anhand der Meldungen aus Italien und den weiteren betroffenen Gebieten nur erahnen. Informationen über das Virus waren zu diesem Zeitpunkt nur sehr spärlich oder gar widersprüchlich vorhanden.
In dieser Zeit von grosser Unsicherheit, war das gute Zusammenspiel von Regierung und Krisenstab von grösster Wichtigkeit. Dabei wurde die Strategie verfolgt, Menschen vor dem Virus zu schützen und Test-, sowie Behandlungskapazität auszubauen.
Was in nur wenigen Tagen in der Region Basel aufgebaut, umgesetzt und eingeführt wurde war beeindruckend. So bereiteten sich die Spitäler in den beiden Basel erfolgreich auf COVID-19-Patienten vor und die Predigerkirche sowie die Sporthallen in Münchenstein und Lausen wurden zu Testzentern umgebaut.
Gleichzeitig wurden Schutzkampagnen wie den #SeifenBoss oder den Rap mit Rapper Pyro lanciert, um die Bevölkerung auf innovative Weise zu informieren. Der Erfolg sprach für sich, die Bevölkerung hielt sich vorbildlich an die Anweisungen, die Neuansteckungen gingen zurück und das Gesundheitswesen wurde nicht überfordert.
Zum einen lag der Schlüssel dieses Erfolges am Zusammenspiel zwischen führungsstarken Regierungsräten und den eingespielten Krisenstäben und zum andern an gut ausgerüsteten Rettungs- und Sicherheitskräften und einer funktionierenden Spitallandschaft. Durch klare politische Vorgaben, innovative Lösungen und effiziente Strukturen waren wir in der Region Basel in der Lage, dieser Pandemie zu begegnen. Diesen Sicherheitsbonus gilt es in Zukunft zu erhalten.
Ob und wie stark eine zweite oder dritte Viruswelle kommt wissen wir nicht genau, aber mit Sicherheit wissen wir, dass mit diesem bewährten Führungsteam auch weitere Herausforderungen gemeistert werden können.