Museumsstrategie: Eine lange Liste von offenen Pendenzen

FDP vermisst Antworten auf drängende finanzielle Fragen


Vor über acht Jahren überwies der Grosse Rat einen Anzug des damaligen FDP-Grossrates Daniel Stolz, welcher einen Masterplan für die Basler Museen fordert. Die FDP.Die Liberalen Basel-Stadt hat die heute endlich publizierte «Museumsstrategie» zur Kenntnis genommen. Diese erfüllt die Forderungen des Anzuges nur teilweise. Namentlich bei der Finanzierung bleiben die entscheidenden Fragen unbeantwortet bzw. die Antworten werden mit Verweis auf Betriebsanalysen auf die lange Bank geschoben. Auch die sonst bestehenden drängenden offenen Fragen über die Zukunft der Basler Museumslandschaft bleiben weitgehend unbeantwortet. Aus Sicht der FDP ist es zwar erfreulich, dass die Digitalisierung angesprochen wird, jedoch hätten die Ausführungen hierzu konkreter ausfallen können.

Die Museumsstrategie umschreibt im Wesentlichen den Status quo der Museumslandschaft und der aktuellen Projekte. Die Unterstützungskriterien wurden so umschrieben, dass alle Museen wie bisher weiterhin vom Kanton unterstützt werden und zusätzlich die Löcher gestopft werden können, welche das Bundesamt für Kultur mit seinen Entscheiden in diesem Sommer beim Haus der elektronischen Künste und beim Schweizerischen Architekturmuseum aufgerissen hat. Statt in einer Strategie eine Vision für die künftige Basler Museumslandschaft zu entwickeln, soll jedes Problem mit zusätzlichen Steuergeldern gelöst werden. Es muss folglich damit gerechnet werden, dass sich das Museumsbudget auch in den nächsten Jahren weiter erhöhen wird. Einzige Ausnahme ist das Sportmuseum, wo der Grosse Rat eine Streichung in der Vergangenheit jedoch bereits mehrmals abgelehnt hat.

Die einzige wesentliche Neuheit ist die geplante Ausdehnung der Globalbudgets auf vier Jahre. Die FDP begrüsst, dass die Museen künftig grössere finanzielle Autonomie geniessen und mittels Rückstellungen auch jahresübergreifend planen können sollen. Das bisherige Bonus/Malus-System war demgegenüber mit vielen Nachteilen behaftet. Ob das Konzept der Globalbudgets hierfür das richtige Modell oder die Auslagerung der staatlichen Museen in öffentliche Stiftungen nicht das bessere Konzept wäre, wird die FDP im Rahmen der angekündigten Revision des Museumsgesetzes genauer prüfen.

Die FDP ist davon überzeugt, dass sich die Museumslandschaft in den kommenden Jahren radikal verändern wird. So wird die Digitalisierung unter anderem die Vermittlung von Wissen und die Pflege von Sammlungsbeständen grundlegend verändern. Die Museumsstrategie geht diesbezüglich zu wenig in die Tiefe und lässt Innovationen vermissen.

Für die FDP ist daher klar, dass nach Umsetzung der Museumsstrategie die Gesamtkosten für den Kanton nicht höher sein dürfen als heute. Sind bei einzelnen Institutionen Budgeterhöhungen erforderlich, so ist dies an anderer Stelle entsprechend zu kompensieren.


Kontakt:

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  • Martina Bernasconi, Grossrätin und Mitglied Bildungs- und Kulturkommission (BKK), 078 893 87 77
  • Stephan Mumenthaler, Grossrat und Mitglied Bildungs- und Kulturkommission (BKK),079 593 91 63