ÖV-Programm 2026-2028

FDP Basel-Stadt fordert effizienteren Umgang mit Finanzen und die Evaluierung moderner Mobilitätstechnologie

Angebotsänderungen grundsätzlich befürwortet
Die FDP Basel-Stadt begrüsst den Ausbau des S-Bahn- und Busnetzes sowie die geplante Verkürzung der Reisezeiten. Diese Massnahmen tragen zur Attraktivitätssteigerung des ÖV bei und unterstützen die Klimaziele von Basel-Stadt. Insbesondere der Margarethenstich wird als entscheidende Verbesserung der regionalen Verkehrsverbindungen gesehen.

Neue Mobilitätstechnologien unzureichend berücksichtigt
Während der Entwurf des ÖV-Programms stark auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und den Klimaschutz fokussiert, wird das Potenzial moderner Mobilitätstechnologien wie autonome Fahrzeuge und On-Demand-Dienste weitgehend vernachlässigt. Diese Technologien könnten gerade in dicht besiedelten Gebieten oder schwer zugänglichen Stadtteilen den ÖV flexibler und effizienter machen. Die FDP fordert Pilotprojekte zur Integration dieser Technologien, um deren Nutzen für die Mobilitätsstrategie langfristig zu bewerten.

Kollektive Mobilität als eigenständige Lösung fördern
Carsharing, E-Scooter und andere kollektive Mobilitätsformen sollten nicht nur als Ergänzung zum ÖV, sondern als eigenständige Säulen des Mobilitätssystems angesehen werden. Eine stärkere Vernetzung dieser Angebote mit dem ÖV und die Schaffung multimodaler Verkehrsknotenpunkte könnten die Attraktivität und Flexibilität des gesamten Systems erheblich steigern.

Reiseeffizienz stärker in den Fokus rücken
Die FDP fordert, dass die Effizienz der Reisezeiten von Tür zu Tür stärker in den Fokus rückt, insbesondere durch die Minimierung von Umsteigezeiten und die Optimierung der Taktungen, um den ÖV als konkurrenzfähige Alternative zum Individualverkehr zu positionieren.

Motorisierter (elektrischer) Individualverkehr neu bewerten
Basel hat sich gesetzlich verpflichtet, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Angesichts der Fortschritte im Bereich der Elektromobilität ist es jedoch sinnvoll, dieses Ziel zu überprüfen und vermehrt auch den Verkehr in den Untergrund zu verlagern (Rheintunnel, Westring), um Platz in Basel effizienter zu nutzen. Elektrofahrzeuge, die leiser und emissionsfrei sind, könnten in einem integrierten Mobilitätssystem eine wichtige Rolle spielen. Basel sollte stärker auf emissionsfreie Fahrzeuge setzen und Verkehrsleitsysteme modernisieren.

Finanzen effizienter gestalten
Die FDP sieht die signifikante Kostensteigerung im Globalbudget des ÖV als problematisch an. Das Budget ist von 95,9 Mio. CHF im Jahr 2018 auf 158,6 Mio. CHF im Jahr 2024 gestiegen und soll bis 2028 auf 188,6 Mio. CHF anwachsen. Diese Kostensteigerung erfordert eine gründliche Evaluierung, wo Einsparungen möglich oder zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Gleichzeitig fehlt es an Transparenz in Bezug auf die Personalkosten, was eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse und eine bessere Aufschlüsselung der Ausgaben dringend notwendig macht.

Ausblick: Effizientere Alternativen zum Tramnetzausbau prüfen
Die FDP Basel-Stadt teilt die Ziele des Tramnetz 2030, insbesondere die Entlastung der Innenstadt und die Erschliessung neuer Areale. Allerdings fordert die Partei eine Evaluierung, ob diese Ziele nicht durch den Ausbau eines flexibleren Busnetzes oder den Einsatz moderner Technologien wie autonomer Elektrobusse kosteneffizienter und mit geringeren Infrastrukturkosten erreicht werden könnten.