Lärm ist ein Thema, dass unsere Stadt beschäftigt. Bürokratie auch.

Die Forderung der Petentschaft ist selbsterklärend: «Der Regierungsrat und der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt werden eingeladen, die entsprechenden Erlasse und Bestimmungen dahingehend anzupassen, dass traditionelle und kulturelle Veranstaltungen wie die «Musikalische Summersprosse» im Kannenfeldpark und vergleichbare Anlässe, künftig nicht mehr durch «Lärmkontingente» eingeschränkt werden.»­


 

Was ist passiert? Eine seit 10 Jahren stattfindende Mittwochabend-Konzertreihe, gut besucht und beliebt, abseits von direkten Anwohnern in einem Park, welche nie eine Lärmklage verursachte, wollte ein zusätzliches Jubiläumskonzert von zwei Stunden durchführen und erhält auf Grund des Lärmkontingentes eine Absage.

Dass Bestimmungen und Gesetzte durchgesetzt werden müssen, ist verständlich. Aber etwas weniger Bürokratie und mehr gesunder Menschenverstand würde unsere Stadt gut tun!

Wir sind eine Kulturstadt und wir mögen Konzerte aller Art. Nicht alle Bürger und Bürgerinnen haben den gleichen Musikgeschmack, aber jeder findet etwas das ihm gefällt und freut sich an den Konzerten welche drinnen oder draussen stattfinden, am Rande der Stadt, am Rheinufer, in Pärken oder inmitten der Altstadt. Es gibt Konzerte von professionellen Veranstaltern, aber auch unzählige Musik-Veranstaltungen, welche ehrenamtlich organsiert werden und für die Bevölkerung frei zugänglich sind. Was für eine Bereicherung für unsere Stadt. Das nenne ich Lebensqualität.

Diese Lebensqualität sollten wir erhalten und pflegen und die Veranstalter, professionell oder ehrenamtlich, nicht unnötig bekämpfen und verärgern. Das aber genau tun wir, wenn wir entsprechende Erlasse und Bestimmungen zu Lärmkontingenten für kulturelle Veranstaltungen, stur und ohne gesunden Menschenverstand umsetzen.

Die ehrenamtlichen Organisatoren der "Musikalische Summersprosse" haben nach langem hin und her mit den Behörden für Ihr Jubiläumskonzert zwar eine Lösung gefunden, aber dafür mussten vier reguläre Konzerte dieser Reihe um eine halbe Stunde gekürzt werden. Das ist einfach nur peinlich und unnötige Bürokratie.

Die "Musikalische Summersprosse" im Kannenfeldpark und vergleichbare Anlässe sind eine Bereicherung für unsere Stadt. Wie erwähnt, kann für genervte Anwohner Lärm auch in Form von Musik störend sein. Dafür habe ich volles Verständnis. Aber direkte Anwohner gibt es hier nicht.

Ich bin übrigens auch für Gleichberechtigung. Alle Veranstaltungen, welche Lärm in Form von Musik verursachen, sollen gleich behandelt werden. Das Lärmkontingent sorgt dafür, dass Anwohner nicht übermässig strapaziert werden. Ich bin aber überzeugt, dass Musik-Lärm, Lärmkontingente und Gleichberechtigung mit gesundem Menschenverstand vereinbar sind.

Wir reden hier auch nicht vom Rheinufer, wo die Anwohner an jedem lauen Sommerabend mit lauter Musik aus dem Ghetto-Blaster beschallt werden. Dies übrigens ohne Bewilligung und daher an den Lärmkontingent-Bestimmungen vorbei. Und wir reden hier auch nicht vom Münsterplatz, wo die Anwohner mehrere Grossveranstaltungen im Jahr vor Ihrer Nase haben.

Die Petition wurde heute gemäss Antrag der Petitionskommission, dem Regierungsrat zur Beantwortung innert 6 Monaten überweisen.

Für mehr Kultur und weniger Bürokratie! Besten Dank,

 

Karin Sartorius-Brüschweiler, Grossrätin FDP