Im Internet beschreib die Schule ihre Ausrichtung wie folgt.
„Jede/-r Jugendliche hat ihre/seine eigenen Stärken und Herausforderungen und zwar unabhängig von Alter und Geschlecht. Unsere Schule hat das Ziel, jeder/jedem dieser Jugendlichen möglichst gerecht zu werden. Wir wollen ihre Stärken stärken und sie beim Arbeiten an ihren Schwächen unterstützen. Nach drei Jahren sollen sie in der Lage sein, mit einem umfassend gefüllten Rucksack in die nachobligatorische Schulzeit übertreten zu können.“
Wir waren gespannt, was uns in der Schule erwartet und was uns der Schulleiter, Götz Arlt, zu berichten hat.
Das neue Sandgruben-Schulhaus ist eines von zehn Sekundarschulstandorten in Basel. Es wurde vor zwei Jahren eröffnet, unterrichtet werden 600 Jugendliche aus 40 Nationen, zugeteilt auf neun Ateliers. Pro Atelier arbeitet ein Team von fünf Lehrpersonen mit den Jugendlichen zusammen.
Der Schulalltag sieht etwas anders aus, als in den traditionellen Basler Schulen. Der klassische „Frontalunterricht“ macht nur noch ein Drittel des Schulalltages aus. Abhängig von den Kompetenzen ist der Unterricht auch alters- oder niveaudurchmischt. Ein Drittel der Zeit verbringen die Schülerinnen und Schüler selbstorganisiert nach Zielvorgabe im Lernatelier. Während der restlichen Zeit arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit einem Lernjournal und werden individuell von den Lernpersonen betreut bzw. gecoacht. Auch im Sandgruben-Schulhaus gibt es Hausaufgaben, aber viele Jugendliche erledigen diese bereits im Lernatelier.
Das Sandgruben-Schulhaus verfügt auch über eine Tagesstruktur und Mensa. Die Lehrpersonen sind keine Einzelkämpfer, sie arbeiten eng im pädagogischen Team zusammen und sie sind stark in die Entwicklung und Weiterentwicklung des pädagogischen Konzeptes eingebunden. Weitere Details über das pädagogische Modell
Das neue pädagogische Konzept war ein grosse Herausforderung für alle. Neben der Infrastruktur musste auch das ganze Schulprogramm aufgebaut werden, Lehrpersonen für das Konzept gefunden und entsprechend mit dem Konzept vertraut gemacht werden.
Es ist noch zu früh eine abschliessende Evaluation über das Schulkonzept zu machen, aber Götz Arlt ist davon überzeugt, dass die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Veränderungen und die steigenden Anforderungen an das Bildungswesen mit dem neuen pädagogischen Konzept erfolgreich bewältigt werden können und dass sich die Investition in das Konzept in Zukunft auszahlen wird.
Am Anfang waren gemäss Götz Arlt die Eltern im Umfeld der Schule noch skeptisch – nicht alle wollten in das Sandgruben-Schulhaus gehen, aber in Basel besteht heute keine eigentliche Wahlmöglichkeit für ein Schulhaus. Genauso, wie auch die Lehrpersonen nicht wählen können, in welchem Schulhaus sie unterrichten wollen.
Ich habe selber keine Kinder und kann die Schule nur aus der Distanz und aufgrund meiner eigenen Erfahrungen beurteilen, aber wenn ich mir die „3 Modelle“ mit klassischem Frontalunterricht und Klassenlehrer aus meiner Zeit, die heutige integrative Schule mit Frontalunterricht und mehreren Pädagogen im Klassenzimmer und das neue pädagogische Konzept mit der Unterteilung in Inputlektionen, Lernateliers und Coaching vergleiche, dann bin ich davon überzeugt, dass die Lernateliers durchaus ein Modell für die Zukunft sein könnten.
Die FDP Basel-Stadt ist gespannt, wie es mit dem Sandgruben-Schulhaus weiter geht und was die Auswertungen des neuen Schulmodells ergeben. Die FDP unterstützt neue Ansätze in der Bildungspolitik und ist auch davon überzeugt, dass solche Modelle allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen sollten. Damit dies möglich ist, muss es auch weitere Lockerungen bei der Schulwahl geben. Nur weil jetzt das Schulhaus-Sandgruben gerade per Zufall im Kleinbasel steht, ist es wohl schwer verständlich, dass einer interessierten Familie im Gundeli das Schulmodell nicht hürdenlos zur Verfügung steht. Die FDP setzt sich daher für die freie Schulwahl und für Bildungsgutscheine ein.